Azoren - Sao Miquel
--> Die Azoren sind eine zu Portugal gehörende Inselgruppe im Atlantik.
Sie umfassen neun größere und mehrere kleinere Inseln, die 1369 km
westlich vom europäischen Festland liegen.
--> Sao Miguel ist die größte Insel der zu Portugal gehörenden Azoren. Sie
hat eine Länge von 65 km und eine Breite von 14 km. Die
Insel ist für ihre Vulkane und ihre vielfältige Tier- und Pflanzenwelt
bekannt, insbesondere Wale haben hier ihre Heimat und die Insel hat
den Namen "grüne Insel" völlig verdient
--> Hauptstadt ist Ponta Delgada
--> Die Insel ist für Rollstuhlfahrer zugänglich und alle Hauptattraktionen
sind barrierefrei und auch die Straßen und Wege sind mit Hilfe gut mit
Rolli zu bewältigen, die Straßen in den Örtchen sind sehr dürftig
ausgebaut, richtige Fußwege gibt es kaum und wenn dann nur in den
touristischen Orten. Abgesenkte Bordsteine so wie bei uns findet man
dort nicht. Wir haben auch nur touristische Rollifahrer gesehen.
Entweder gibt es dort keine Rollifahrer oder sie bleiben alle zuhause.
--> Die meisten Sehenswürdigkeiten, gerade die außergewöhnliche Natur
betreffend, nicht oder schwer für Rollifahrer zugänglich. Die schönsten
Ecken sind nur durch Wanderungen erreichbar und muss man sie sich
erwandern. So war ich froh, dass ich zum Reisezeitpunkt noch
einigermaßen laufen konnte, sonst hätte ich die atemberaubendsten
Sachen, die die Insel ausmachen, wohl nicht gesehen
--> Das Klima ist selbst im Sommer sehr angenehm und nicht zu heiß
--> Als Badeurlaub würde ich sagen, ist diese Insel nicht geeignet, da die
Küsten recht felsig und steil sind. Es gibt zwar kleine Sandstrände,
allerdings werden die zumeist von Einheimischen besucht, da Touristen
nicht auf die Insel fliegen, um sich in der Sonne zu aalen sondern um
die Insel aktiv zu erkunden
--> Tatsächlich gibt es so viel zu entdecken, dass wir selbst bei 14 Tagen
und wenn das Wetter es hergegeben hätte, niemals auf die Idee
gekommen wären, uns an den Strand zu legen
--> Barrierefrei kommt man unter im Hotel
-> Das Hotel liegt in einer Bucht einsam und allein in Agua de Pau auf
einem Hügel mit Blick auf das Meer
-> Es ist ein 4**** Sterne - Hotel und von der Lage her kaum zu toppen
-> Die normalen Doppel - Zimmer sind ziemlich eng, so dass es mit einem
größeren Rolli schwierig wird, sich darin zurecht zu finden, mit einer 40-
er - Breite geht es gerade noch. Es gibt aber Familienzimmer, die sehr
geräumig sind, hier findet jeder Rolli Platz
-> Ansonsten ist alles barrierefrei im Hotel und alles ist gut mit Rolli zu
erreichen, auch in den Longes ist genug Platz für Rollis
-> Das Hotel ist sehr ruhig und abgeschieden gelegen und wer einen
ruhigen und entspannten Urlaub verleben möchte, ist hier genau richtig
-> Das Essen war gut und abwechslungsreich, das Personal sehr höflich
und zuvorkommend. Im Speisesaal ist genügend Platz, um mit Rolli
klarzukommen
-> Die Sauberkeit war 1A und auch sonst würde ich das Hotel auf jeden
Fall weiterempfehlen, wie gesagt, wenn man immer auf den Rollstuhl
angewiesen ist, würde ich lieber nochmal vorher nachfragen, ob es
auch behindertengerechte Bäder oder Zimmer gibt
-> Hinter dem Hotel gibt es einen kleinen Weg, der hinunter zum Meer und
den Vulkangesteinen führt, wirklich traumhaft dort. Leider kommt man
hier mit Rolli nicht hin, es sei denn man hat Jemanden, der kräftig ist
und gaaanz mutig und einen mit darunter nimmt - egal wie!!!
-> Vor dem Hotel gibt es genügend Parkplätze und auch die Busanbindung
ist sehr gut, allerdings würde ich sagen, ist die Anmietung eines Autos
unbedingt zu empfehlen, denn mit Bus die Insel zu erkunden, dürfte
sehr zeitraubend und schwierig werden
--> Es gibt einen eigenen Hausstrand, der ca. 200 m vom Hotel entfernt ist.
Leider ist diese kleine niedliche Bucht nur über eine ziemlich lange und
steile Treppe zu erreichen. Mit Rollstuhl wird das leider nichts, auch
nicht mit Hilfe. Es sei denn man wird getragen;-)
Für mich wird die Reise zu dieser wunderbaren Insel immer als "Die Reise auf der Suche nach den Herzen" in Erinnerung bleiben.
Auf der Insel lebt seit 1984 der Künstler Ives Decoster. Er hat überall auf der Insel seine bunten Herzchen verteilt in Form von zauberhaft süßen Motiven und immer wenn wir ein Herz gefunden haben, haben wir uns gefreut wie kleine Kinder. Nach vier Tagen waren wir total herzcheninfiziert und haben uns teilweise gezielt auf die Suche nach den Herzen begeben. Anfangs waren wir auf die einzigartige schöne und vor allem naturbelassenen Gegenden fokusiert und ich finde, die Herzen geben dieser Insel eine ganz besondere warmherzige Note, denn so schön die Insel ist, sie wird aber von ihrer Beschaffenheit eher als etwas rauh in meiner Erinnerung bleiben. Genau diese Herzchen hat es für mich gebraucht, um zu sagen, diese Insel ist traumhaft schön und einzigartig und unbedingt eine Reise wert.
Über 200 Stück gibt es inzwischen auf der Insel, wir haben immerhin 72 Herzen tatsächlich gefunden.
Lagoa das Sete Cidades
--> Lagoa das Sete Cidades bedeutet See der sieben Städt, er ist ein See
im Krater von Sete Cidades im Kreis Ponta Delgata. Er besteht aus zwei
Teilseen, einmal dem größeren nördlichen Teil Lagoa Azul (blauer See)
und dem kleiner südlichen Teil Lagoa Verde (grüner See). Diese sind
durch einen schmale Brücke miteinander verbunden
--> Es ist der größte See auf den Azoren mit 4,37 qkm, er enthält fast die
Hälfte der Süßwasserressourchen der Insel. Mit 33 m Tiefe ist er
zugleich auch der tiefste See Sao Miguels. Die Kraterwände gehen sehr
steil nach oben und liegen ca. 259 m über dem Meeresspiegel
--> Ich empfehle, an einem schönen Tag dorthin zu fahren, weil der See oft
nicht zu sehen ist, weil es so neblig ist oder die Wolken so tief hängen
--> Es gibt auch einen Wanderweg, der mit Hilfe sogar mit einem Aktivrolli
zu befahren wäre. Die Wege sind allerdings unbefestigt und sandig und
es geht auf und ab
--> Am östlichen grünen See kann man auch am Ufer entlang laufen, dort
ist es meist menschenleer und man kann viele Wasservögel
beobachten, der Weg ist sehr gut mit Rolli befahrbar
Furnas
--> Furnas liegt im Tal Vale das Furnas, welches komplett vulkanischen
Ursprungs ist. Es ist eine Art Mulde, wo insgesamt 23 warme bis heiße
Mineralquellen sowie 98 grad heiße Caldeiras entspringen
--> Bereits wenn man am Parkplatz aus dem Auto steigt, kommt einem der
Geruch von Schwefel entgegen und ich finde, gut riecht anders, es
riecht auf dem gesamten Gelände extrem nach faulen Eiern
--> Aber es ist beeindruckend, wie sich die Vulkantätigkeiten immer noch
zeigen. So kann man die Dämpfe aufsteigen sehen und die
Einheimischen senken in diese Stellen ihre Essenstöpfe hinab, auch
Tee wird täglich zubereitet und man kann als Tourist auch frisch
zubereitetes Essen und Tee dort kaufen
--> Man kann mit Rollstuhl überall entlangfahren, da überall kleine
Holzstege gebaut wurden, die Quellen sind alle eingezäunt
--> Es gibt dort auch einen See, wo es schön ruhig ist und man auf
Holzbänken entspannen kann
Farol da Ponta do Arnel
--> Der Farol da Ponta do Arnel ist ein Leuchtturm ist Osten der Insel. Er ist
der älteste Leuchtturm der Azoren und steht in der Gemeinde
Nordeste auf einem Felsvorsprung der Ponta do Arnel
--> Mit Auto würde ich nicht empfehlen bis hinunter zu fahren, da der Berg
sehr sehr steil ist und es keine Möglichkeit zum Wenden gibt, zudem
ist es schwierig, an den Fußgängern vorbeizukommen, es ist einfach
zu eng und wir haben erlebt, dass die Autos, die dennoch dort runter
sind, große Schwierigkeiten hatten, weiterzukommen, geschweige
denn wieder umzudrehen. Parkt am besten das Auto an der Straße in
dem kleinen Örtchen oben ab und lauft das Stück hinunter. Das ist
zwar sehr sehr anstrengend aber die Aussicht an jeder einzelnen
Stelle ist grandios und lohnenswert
--> Mit Rollstuhl kann man die Straße entlangfahren, allerdings ist das
Gefälle extrem und man braucht einen starken Helfer, der den Rollstuhl
beim Hinunterfahren halten kann und die Kraft hat, ihn den steilen
Berg wieder hinaufzuschieben
Ponta da Ferraria
--> Die Ponta da Ferraria ist ein Naturthermalbad mit richtig heißen
Naturquellen
-> Das Bad ist für Rollstuhlfahrer mit Aktivrolli und mit Hilfe zugänglich,
zwischendurch kommen immer mal zwei drei Stufen, was aber absolut
machbar ist
--> allerdings ist das Bad selbst recht felsig und steinig, baden sollte man
nur, wenn man körperlich gut zu Fuß ist. Hier gibt es auch
Möglichkeiten zum Umziehen und Toiletten
--> Der Strand ist sehr sehr klein, deshalb sollte man entweder morgens
oder abends dorthin fahren, tagsüber wird man kaum ein freies
Plätzchen finden
--> Ich persönlich war fasziniert von der Urgewalt des Meeres an dieser
Stelle, diese gigantischen Lavaklippen sind so beeindruckend. Was dort
verboten ist, herumzuklettern, weil es sehr glatt und gefährlich werden
kann. Wir haben es dennoch gemacht und wenn man sehr vorsichtig
ist, kann man bis vor zu den Lavaspitzen gehen. Dort findet man diesen
unbeschreiblich tollen Steinbogen und kann das tobende Meer auf
gigantische Art und Weise erleben
--> Für mich ist dieser Ort ein absolutes Muss bei einer Reise auf diese
Insel, alleine schon wegen der schwarzen Lavasteine und dem Kontrast
zum türkisblauen Meer
Kapelle Ermida de Monte Santos
--> In Portugal gibt es sehr viele dieser kleinen bunten Kapellen und diese
hier liegt in Agua de Pau auf einem Berg hoch über der Stadt
--> Man kommt zu Fuß über eine Straße dorthin und oben führt ein
Wanderweg zu einer Aussichtsplattform, der gesamte Weg ist für
Rollis geeignet, allerdings mit Aktivrolli brauchst du definitiv Hilfe,
denn es geht teilweise steil nach oben und demzufolge irgendwann
auch wieder steil runter. Da geht einem schnell die Puste aus
--> Von hier oben aus kann man rundherum nach unten schauen, auf der
einen Seite sieht man nur grüne Oasen, auf der anderen Seite das Meer
und das Städtchen Agua de Pau
--> Am besten sucht ihr euch einen Tag mit klarer Sicht aus, denn dann ist
der Ausblick von dort oben einfach nur herrlich
Salto do prego
--> Der Salto do prego ist ein idyllisch gelegener Wasserfall, der von einer
urwüchsigen Flusslandschaft umgeben ist. Er liegt im Tal Faial da
Terra im Südosten der Insel. Man erreicht ihn durch eine Wanderung
von ca. 2 h, wenn man nicht gehbehindert und fit ist.
--> Wir haben ca. 4 h benötigt, wobei ich sagen muss, dass diese
Wanderung mit Gehbehinderung kaum oder eigentlich gar nicht zu
bewältigen ist. Es geht rauf und runter über viel Wurzelwerk und durch
die Feuchtigkeit ist es manchmal schlammig und zum Wasserfall an
sich, muss man zum Schluss auch ein bissel klettern. Ich habe mich
oft auf allen Vieren krabbelnd dorthin bewegt und ehrlich gesagt, weiß
ich gar nicht, wie ich das überhaupt geschafft habe, wahrscheinlich
durch die Kampfdroge Adrenalin. Gesunde Menschen würden sagen,
da hüpf ich locker hin aber für mich war es echt viel Kampf!!!
--> Ich bin froh, diese Wanderung trotz meiner Handicaps durchgezogen
zu haben, auch wenn es sehr sehr anstrengend war für mich aber ich
wurde wirklich belohnt. Als ich dort am Wasserfall saß, hatte ich
unglaubliche Glücksgefühle. Dieses Gefühl, mitten im Dschungel zu
sitzen und diese unbeschreibliche Natur zu erleben, ist
atemberaubend und wie so oft habe ich auch da gesagt "Wow sowas
Schönes hab ich selten gesehen!"
--> Ich empfehle für diese Wanderung unbedingt festest Schuhwerk, am
besten gute Wanderschuhe aus wasserfesten Material und
rutschfester Sohle. Für alle, die nicht zu Fuß gut unterwegs sind,
empfehle ich Stöcke. Auch sollte man etwas zu Trinken und zum Essen
mitnehmen, denn dort ist pure Wildnis und eine Trinkhalle oder Laden
wird man dort nicht finden
Lagoa do Fogo
--> Lagoa do Fogo ist ein Kratersee im Kreis Vila Franca do Compo. Er liegt
in der Inselmitte in der inneren Caldera des Schichtvulkans Aqua de
Pau und entstand 1563 nach einem Ausbruch des Pico da Sapateira,
den es seitdem nicht mehr gibt
--> Der See befindet sich auf einer Höhe von 575 m über dem
Meeresspiegel und zählt damit eher zu den tiefer gelegenen Seen auf
der Insel
--> Er liegt in einer Gebirgszone, die so gut wie überhaupt nicht besiedelt
ist
--> Ich empfehle, dorthin zu fahren, wenn die Sicht klar ist. Meistens liegt
der See unter einer dicken Wolkendecke
--> Man kann mit dem Auto bis nach oben zu dem Funkmast fahren und
von dort aus eine Wanderung starten. Wenn man nur bis zur Höhe des
Sees wandert, kann man dies auch mit dem Rolli tun. Mit Hilfe
bekommt man das ganz gut hin.
--> Wenn man weiter den Kamm entlang möchte, muss man allerdings zu
Fuß gehen, da es hier sehr sehr schmal wird und auch extrem uneben
--> Dort oben weht ein sehr frischer Wind, so dass man sich vielleicht doch
lieber eine Jacke mitnehmen sollte
--> Ich persönlich fand diese kleine Wanderung traumhaft schön und der
Blick in die Weite, egal ob auf das Meer oder den See sind
atemberaubend
Vale da Lombadas
--> Das Vale das Lombadas ist eine Schluchten - Landschaft mit
spektakulären Ausblicken und liegt in der Serra de Aqua de Pau
--> Man gelangt am besten von Ribeira Grande dorthin, von dort aus ist
das Tal Lombadas bereits ausgeschildert
--> Hier findet man außer Natur nichts und es scheinen sich auch nur
wenige Menschen hierher zu verirren. Vielleicht liegt das daran, dass
die serpentinartige Straße dorthin Viele bereits abschreckt, denn die
haben es echt ins sich oder aber dass sich nicht vermuten lässt, was
einen da hinten am Ende der Straße für eine gigantische Landschaft
auf einen wartet
--> Für Rollstuhlfahrer ist leider am Parkplatz Schluss, denn das Gebiet ist
sehr uneben, steinig und für Rollis absolut nicht befahrbar, auch nicht
mit Hilfe. Dennoch empfehle ich einen Ausflug mit dem Auto
wenigstens bis zum Parkplatz, denn ich finde der Ausblick von dort auf
die Schluchten ist grandios und lohnt sich
--> Ich habe solch eine Landschaft noch nie zuvor gesehen und war
fasziniert von den Farben, den Flüssen und vor allem von diesem roten
Flussbett
--> Menschen mit Gehbehinderung empfehle ich unbedingt festes
Schuhwerk und Wanderstöcke und vielleicht Jemanden an seiner
Seite, der in der Lage ist, einen ab und zu mal über unwegsames
Gelände zu heben oder zu tragen
Wal - Watching
--> Die Azoren sind bekannt für ihr hohes Wal- und Delphinaufkommen, so
lohnt es sich auf jeden Fall, eine solche Tour mitzumachen.
--> Wer mit dem Magen empfindlich ist, sollte vorher unbedingt vorsorgen,
denn der Atlantik ist teilweise sehr unruhig und schlägt hohe Wellen
--> Wir sind vom Hafen in Ponta Delgada aus um 10:00 Uhr mit einem
großen Katamaran gestartet und hatten riesiges Glück, denn zum
ersten Mal in meinem Leben habe ich einen riesigen Blauwal gesehen.
Leider gibt es davon aber kein Bild, weil ich so geflashed war, dass ich
vor Schreck den Auslöser nicht drücken konnte
Serra Devassa
--> Die Serra Devassa ist ein Seengebiet im Nordwesten der Insel und der
größte und bekannteste See dieses Gebietes ist der Lagoa Rasa. Am
Startpunkt befindet sich ein kleiner Parkplatz, wo man sein Auto
kostenfrei abparken kann, Die Route ist als PRC 05 SMI angegeben
Gegenüber vom Parkplatz befindet sich die Zufahrt zum Lagoa do
Canario
--> Es ist eine Rundwanderung von ca. 4,9 km ist mit einer Dauer von ca. 2 h angegeben, jedoch haben wir 3 1/2 h benötigt. Zum einen brauchten wir länger durch meine Gehbehinderung und zum Anderen finde ich diese Zeit ist nur machbar, wenn man schnurstracks geradeaus wandert, ohne mal links und rechts zu sehen. Dabei gibt es auf dieser Wanderung so viel zu sehen und zu entdecken
--> Mit Rollstuhl ist diese Wanderung nicht zu empfehlen, da es extrem
nach oben und auch wieder hinunter geht und die Wege unbefestigt
und teilweise sehr weichen Boden haben. Es geht über sehr schmale
Wege und auch mal über Stock und Stein. Gehbehinderten Menschen
empfehle ich dringend festes Schuhwerk und Wanderstöcke. Zudem
sollte man Proviant mitnehmen, da man sich während der gesamten
Wanderung in absoluter Wildnis befindet
--> Die Wanderung wird als mittelschwere Wanderung eingestuft, was ich
auch unterstreichen würde, allerdings nur wenn man fit und gesund
ist. Mit einem Handicap ist auch diese Wanderung anstrengend,
bereits aufgrund der Dauer der Wanderung
--> Da man sich hier teilweise in 750 bis 900 m Höhe befindet, ist es
richtig kalt und das Wetter schwingt hier innerhalb von Minuten von
Sonnenschein in eisigkaltem Wind und Regen um, deshalb sollte man
unbedingt eine regendichte warme Jacke und vielleicht sogar Mütze
und Schal einpacken.
Praia da Viola
--> Von der kleinen Stadt Maia aus führt eine Wanderung Richtung Praia
da Viola, die Wanderung führt über einen Pfad hoch über der Küste
vorbei an Weiden und Gärten und teilweise hohem Schilf. Unterwegs
kommt man an alten Wassermühlen vorbei, diese sind jedoch nur noch
Ruinen aber dennoch sehr interessant. Hier kann man noch die alten
Mühlensteine sehen
--> Für Rollstuhlfahrer ist diese Wanderung absolut nichts und ich muss
gestehen, dass auch ich mich selbst überschätzt habe, denn mit
meiner Gehbehinderung wäre es eigentlicht nicht möglich gewesen,
diese Wanderung zu machen aber ich habe Gott sei Dank Jemanden an
meiner Seite, der sehr stark und kräftig ist und mich über das ein oder
andere Hindernis gehoben hat.
--> Die Wanderung ist mit ca. 40 Minuten angegeben, wir haben 1,5 h
benötigt aber nicht nur wegen meinem Handicap sondern auch, weil es
so viele tolle atemberaubende Sachen zu gibt
--> Unten am Strand wird man für alles belohnt, dort unten halten sich
wenn überhaupt nur vereinzelte Taucher auf, ansonsten kann man hier
alle Viere mal grade sein lassen und das Meer und Umgebung genießen
--> Ich empfehle auf jeden Fall festes Schuhwerk und Proviant, da hier
weit und breit nur Natur zu finden ist
Porto Afonso
--> Der einstige Hafen von Vitoria liegt im äußersten Westen der Insel in
einer geschützten Bucht
--> Hier erhebt sich ein riesiger Felsen wie ein Obelisk aus der Brandung,
verschiedene Gesteinsschichten in allen möglichen terrafarbenen
Tönen offenbaren sich entlang des Weges an der Küste
--> Da die Vulkanschlacke hier so bröselig ist, wurden keine Häuschen
gebaut sondern die Felsen ausgehölt. Hier kann man diese Höhlen
auch sehen, wo meistens Boote und Taucherutensilien untergebracht
sind
--> Für Rollstuhlfahrer ist diese kleine Wanderung leider nicht zu
bewerkstelligen, auch nichth mit Hilfe, es geht hoch und runter und ist
insgesamt felsig. Ich habe mich teilweise auf allen Vieren fortbewegt,
da es selbst mit Gehbehinderung schwierig ist, dort entlangzulaufen
--> Diese Bucht ist menschenleer und außer vereinzelte Angler oder
Taucher sieht man hier weit und breit Niemanden, was wohl auch daran
liegt, dass dieses Örtchen in keinem der gewöhnlichen Reiseführer zu
finden ist
Praia do Moinhos
--> Dieser Sandstrand liegt im Norden der Insel und ist eingebettet in eine
wunderschöne Umgebung mit viel grün und tollen außergewöhnlichen
Landschaften
--> Am Strand gibt es eine kleine Strandbar, wo man etwas essen und
trinken kann
--> Für Rollstuhlfahrer ist dieser Strand nur geeignet, wenn man Jemanden
hat, der den Rolli vom oberhalb des Strandes liegenden kleinen Örtchen
festhalten kann, denn die Straße geht sehr steil nach unten. Zurück
geht es demzufolge wieder steil nach oben, alleine mit Aktivrolli
definitiv nicht zu schaffen
--> Für mich ist es neben dem Hausstrand am Hotel Caloura der
zweitschönste Strand auf der Insel, weil dort das Meer schön blau
scheint und alles von den Farben her etwas wärmer wirkt als woanders
Ponta da Ferraria
--> Der Leuchtturm steht am Kap Ponta da Ferraria im Westen der Insel
und gehört zur Gemeinde Ginetes
--> Das Besondere an dem Leuchtturm ist, dass man hinaufklettern kann.
Er ist nicht nur von außen imposant sondern auch innen sieht er
einfach toll aus. Von oben hat man einen super Ausblick
--> Rollstuhlfahrer können leider nicht hoch, weil eine Wendeltreppe nach
oben führt. Es sei denn man wird getragen, die Wendeltreppe ist nicht
sooo steil, wie man vielleicht vermutet. Auf jeden Fall lohnt sich ein
Aufstieg, zumal der Leuchtturm nicht sehr hoch ist. Die Aussicht da
oben ist grandios
Pico Vermelho
--> Die Windmühle steht bei Ajuda da Bretanha an der Küste und ist in
einem sehr gepflegten Zustand und wird ständig restauriert, denn sie
sind charakteristisch für Sao Miguel und Viele gibt es nicht mehr auf
der Insel
--> Leider konnten wir die Mühle nicht von innen betrachten, da sie
geschlossen war aber vom Hörensagen her soll es sehr interessant
sein
Entlang der Küste
Die Südküste erstreckt sich von Fagundas bis nach Ponta Delgada über ca. 63,5 km, wobei man Ponta Delgada eigentlich schon mehr zum Südwesten zählen muss.
Einen Osten gibt es auf dieser Insel irgendwie nicht, da sich der Süden bis in den Norden hinzieht. Deshalb kann man oben am Zipfel bei Mosteiros auch links und rechts bei gutem Wetter das Meer sehen.
Die Breite beträgt grade mal 16 km.
Der Norden zieht sich von Pilar da Bretanha bis Lomba da Fazenda.
Die Westküste beginnt oben bei Nordeste und zieht sich bis runter nach Agua Retorta.
Überall entlang der Küste gibt es ausgeschilderte Miraduoras, das sind angelegte Aussichtspunkte, die man mit Auto anfahren kann. Es lohnt sich bei diesen Stellen immer auszusteigen, um die Aussicht zu genießen, denn manchmal verstecken sich die besonders schönen Dinge direkt unterhalb des Aussichtspunktes.
Bilderbuch Sao Miguel