Lanzarote
--> Lanzarote ist die nordöstlichste der kanarischen Inseln und liegt ca.
140 Km westlich der marokkanischen Küste und ca. 1000 km vom
spanischen Festland entfernt
-->Hauptverkehrsanbindung ist der Flughafen Arrecife
--> Die gesamte Insel wurde 1993 vollständig zum Biospährenreservat
anerkannt und das völlig zurecht
--> Die Nord-Süd Ausdehnung beträgt 58 km und die Ost-West-
Ausdehnung 34 km, die Insel kann man also beispielsweise in einem
10-tägigem Urlaub mit Auto sehr gut erkunden
--> Bereits am Flughafen merkt man als Rollstuhlfahrer, dass man sehr
um Menschen mit Handicap bemüht ist, die Organisation, was das
Abholen direkt vom Flugzeug sowie die Betreuung bis zum Shuttle-Bus
angeht, ist super, auch ist alles behindertengerecht und man kommt
sowohl mit Aktivrolli als auch E-Rolli wunderbar alleine zurecht im und
rund ums Flughafengelände
--> Lanzarote verfügt über 213 km Küste, wobei es grade mal 10 km
Sandstrände und 16,5 km Kiesstrände gibt, der Rest ist Felsküste
--> Für Rollstuhlfahrer ist das Baden im Meer auf Lanzarote nahezu
unmöglich, zum einen gibt es kaum Möglichkeiten, mit dem Rollstuhl
direkt zum Meer zu fahren und zum anderen tobt das Meer extrem,
gerade in den Herbst und Wintermonaten. Selbst als Mensch ohne
Handicap sollte man gut schwimmen können und relativ furchtlos sein.
Die Wellen auf Lanzarote habe ich als unglaublich hoch kennengelernt
--> Die Sehenswürdigkeiten sind nicht alle barrierefrei aber die schönsten
Naturgebiete kann man mit Hilfe erreichen, vielleicht nicht immer im
Rollstuhl, gerade an den felsigen Küsten bräuchte man schon
Jemanden, der einen auf Händen trägt und auf das Vulkangestein
setzt, um das tobende Meer mit dem Glitzern der Sonne zu
beobachten
--> Es gibt auf der Insel in vielen Hotels den Service, Rollstühle oder
andere Hilfsmittel für die Zeit des Urlaubs auszuleihen, man muss hier
nur an der Rezeption Bescheid geben, dort wird alles organisiert. Das
liegt daran, dass es einige Deutsche gibt, die es sich zur Aufgabe
gemacht haben, gehandicaten Menschen zu helfen, gerade auch bei
medizinischen Problemen sind sie kostenfreie Übersetzer und
Begleiter, beispielsweise im Krankenhaus etc. Wir hätten auch niemals
gedacht, dass wir sowas mal brauchen aber es ist GOLD wert!!!!
Barrierefrei unter kommt man im
--> Als Mensch mit Handicap - egal welcher Art, ist man in diesem Hotel
komplett richtig, die Zimmer sind groß genug für Rollstühle, allerdings
sollte man bei der Buchung vorher Bescheid geben, damit man auch
ein entsprechen großes Zimmer zur Verfügung gestellt bekommt
--> Sowohl innerhalb der Ferienanlage als auch im Außenbereich kann
man sich als Rollstuhlfahrer selbständig fortbewegen
--> Dieses Hotel steht für hohes Engagement wenn es daraum geht,
Lösungen zu finden. Geht nicht, gibts nicht! Bei medizinischen
Problemen redet man dort nicht sondern handelt sofort
--> Es ist das beste barrierefreie Hotel, was wir bisher hatten, weil hier
der Service und das Angebot, was Speisen, Freizeitaktivitäten...angeht
--> Es gibt mehrere Poolbereiche auch für Babys und Kleinkinder
--> Für Kinder gibt es sehr viele Angebote mit eigenem
Abenteuerspielplatz
--> Auch für gesunde Menschen und vor allem Triathleten bietet das Hotel
optimale Bedingungen, so kann man hier jede Menge Sportler morgens
ihre kilometerlangen Bahnen im Schwimmerbecken ziehen sehen oder
zusehen, wie sie im großen Fitnessraum die Gewichte stemmen
--> Im Untergeschoss gibt es einen Rennradverleih, der besonders auf
Triathleten spezialisiert ist
--> Und!!! Noch nie habe ich so gut gegessen wie in diesem Hotel!!!
--> Ca. 200 m vom Hotel entfernt gibt es eine Bushaltestelle, von wo aus
man eigentlich überall hinkommt, auch mit dem Rollstuhl kann man mit
dem Bus fahren
Timanfaya Nationalpark
--> WOW WOW WOW!!!! Dieser Nationalpark ist Faszination pur, es geht
vom Parkplatz mit einem Bus, der extra zwei Plätze für Rollstuhlfahrer
bereit hält durch den Park. Über Kopfhörer kann man die ganze
Geschichte über Entstehung etc. erfahren
--> Am Parkplatz sollte man sofort beim Einweisenden darauf hinweisen,
dass man gehandicaped ist, dann darf man nämlich direkt oben
einparken
--> Wenn man abgeparkt hat, kann man direkt zu einer kleinen
Showeinlage vor dem Informationsgebäude , ich wurde sofort mit
meinem Rolli in die vorsterste Reihe von einem Mitarbeiter geschoben.
So schnell konnte Schatzi gar nicht guggen, wie ich dort stand. Wenn
Menschen sich vor mich stellen wollten, griff sofort der Mitarbeiter ein
und machte das Blickfeld für mich frei. Mir kamen echt fast die
Tränen vor Rührung, so kümmert man sich nicht überall um
Rollstuhlfahrer
--> In den Bus geht es über eine Rampe nach oben und der Rolli wird mit
Gurten festgeschnallt
--> Die Fahrt durch die 51 qkm grandiosen und atemberaubenden
Feuerberge kostet pro Person € 25 und für Behinderte mit B im
Ausweis nichts
--> Es gibt auch geführte Touren zu Fuß, alleine darf man sich im
Nationpark nicht bewegen
Ich finde diese Tour ist ein absolutes Muss !!!!
Playa de Papagayo
--> Der Playa de Papagayo besteht aus mehreren Naturstandstränden auf
Lanzarote. Als Rollstuhlfahrer hat man allerdings keine Chance, in
diese Bucht zu Bucht zu kommen, da es steil bergab geht und der Sand
einfach zu weich und tief ist, vielleicht kommt man noch hinunter aber
definitiv nicht mehr hinauf
--> Wenn ich laufen könnte, würde ich aber auf jeden Fall diese Strände
entlanglaufen, denn allein die Farben sind beeindruckend schön
--> Wenn die Sicht klar ist, kann man hier bis nach Fuerteventura blicken
--> Der Strand bestehz aus hellem Sand und das Wasser ist glasklar und
türkisfarben
--> Oberhalb gibt es ein kleines Restaurant mit tollem Ausblick, wo man
gemütlich verweilen kann
Antigua Rofera
--> Die Gesteinsformationen von ich glaub "Rofera" fand ich persönlich
gigantisch und sehr beeindruckend
--> Leider weiß ich überhaupt nicht mehr, wie wir dorthin gekommen sind,
irgendwie sind wir zufällig dort gelandet, wenn man aber mal im Hotel
danach fragt, wird einem Jeder sagen, wie man dorthin kommt und
sooo groß ist Lanzarote auch gar nicht
--> Auf jeden Fall kann man dort mit Rollstuhl hin, das Auto parkt man
irgendwo dort ab, es zwar etwas geröllig aber dennoch kein Problem
sich auch selbständig fortzubewegen
--> Direkt an der Strecke dorthin sind wir noch an roten
Mohnblumenfeldern vorbeigekommen, selbst diese sind schon der
absolute Hammer
Caleta de Famara
--> Caleta de Famara liegt am westlichsten Ende der Sandwüste von El
Jableim Nordosten etwas südlich von La Santa, einer sehr weitläufigen
wunderschönen Bucht, man kommt über die Hauptstraße von Teguise
in dieses Gebiet, allerdings wenn man abfährt, ist es nur noch sandig
aber mit Auto überhaupt kein Problem
--> Diese trockene sandige Ebene schließt sich direkt an den ca. 5 km
langen weißen Sandstrand nördlich von dem Dorf Caleta de Farmara
--> Hier ist es sehr windig und man findet sehr viele Surfer
--> Nördlich der Ebene erhebt sich der höchste Berg Risco de Famara mit
ca. 671 m
--> Mit Rollstuhl ist es nicht ganz so einfach, durch den weichen Sand zu
kommen aber mit Hilfe geht es, unten am Strand ist der Sand sogar
teilweise fester, so dass man ganz gut mit Rolli vorankommt
Mirador del Rio
--> Das Mirador del Rio ist ein architektoinsch reizvoller Aussichtspunkt
im äußersten Nordn der Insel, es wurde 1970 fertiggestellt und galt zur
damaligen Zeit als eines der modernen bedeutendsten Bauwerke der
Welt, es wurde von Cesar Manrique entworfen und ist in einem Felsen
integriert
--> Es befindet sich in 475 m Höhe und alles ist rund, selbst die Treppen
und der Parkplatz
--> Es ist dort nicht ganz barrierefrei, man kommt zwar mit Rolli hinein
aber die Plattform oben ist mit Rollstuhl nicht zu erreichen, da sie
über Treppen hinauf führt, im Cafe befinden sich allerdings riesige
Panormascheiben, so dass man von dort aus einen tollen Ausblick hat
--> Wenn man etwas laufen kann, ist es klar von Vorteil, draußen befinden
sich mehrere Sitzgelegenheiten
--> Von oben hat man einen weitreichenden Blick über die Felsklippen über
die ca. 2 km breite Meerenge Rio
--> Ich empfehle, die Aussichtsplattform nur bei klarer Sicht zu besuchen,
dann hat man auch als Rollifahrer was davon, denn zumindest die
Panoramascheiben scheinen regelmäßig geputzt zu werden
Lago Verde
--> Der Lago Verde, auch grüner See genannt befindet sich im Südwesten
südlich des Fischerdorfes El golfo, sichelförmig liegt die Lagune im
Boden eines teilweise im Meer versunkenen Volkankraters
--> Seine leuchtende Farbe hat der See dem Einfluss der Alge Ruppi
Maritima zu verdanken, da das Meer hier besonders salzhaltig ist,
bietet sie den optimalen Nährboden dieser Alge
--> Unterirdisch ist diese kleine Lagune nämlich mit dem salzhaltigen
Meer verbunden
--> Ausreichend Parkplätze sind vorhanden und man kommt mit dem Auto
über die Strecke Timanfaya über lange Lavafelder hierhin
--> Da der See einen Großteil seiner Fläche bereits eingebüßt hat, hat man
ihn nunmehr unter Naturschutz gestellt und alles mit Seilen so
abgesperrt, dass keiner dieses Gelände betritt
--> Mit Rolli kommt man gut vom Parkplatz zu der Stelle, von wo aus man
einen sehr guten Blick hat, allerdings bis zur Spitze vorfahren geht
leider nicht aber man sieht auch so sehr gut und bei klarer Sicht sehr
weit
--> Bei Sonneneinstrahlung auf die Lagune kann man dieses
tolle Naturschauspiel auch mit Rolli aus einer guten Position aus
betrachten
--> Nach einem Besuch in der grünen Lagune wird immer die Weiterfahrt
zum kleinen Fischerdörfchen El golfo angepriesen, da es dort den
besten Fisch auf der Insel geben soll. Wir haben das nicht ausprobiert,
da wir Vegetarier sind aber das Dörfchen ist sehr schön mit den weißen
Häuschen
Los Hervideros
--> Los Hervideros ist eine bizarre Felsküste, die im Südosten der Insel
liegt, wenn man am Grünen See und in El golfo war, fährt man praktisch
einfach weiter bis zu dieser Küste
--> Hervideros bedeutet auf deutsch "Sieden" und genau diesen Eindruck
hat man, wenn man auf das Wasser schaut, es sieht aus, als würde es
kochen
--> Die Gesteinsmassen sind bei den letzten Volkanausbrüchen 1730 bis
1736 entstanden, als sich die heißen Lavamassen des Montana
del Guego in den Atlantik ergossen
--> Ich finde diesen Teil des Atlantiks total gigantisch, weil die Wellen
enorm hoch peitschen und man eine ungefähre Ahnung von der
Naturgewalt Meer bekommt
--> Mit Rollstuhl kommt man sehr gut zu den Klippen und kann das ganze
Schauspiel recht gut beobachten
--> Leider kommt man mit Rolli nicht auf die gegenüberliegende Seite, wo
man hinunter klettern kann und in die zerklüfteten Felsspalten sehen,
wo riesige Wasserfontänen in die Luft schießen
--> Die ausgehöhlten Lavafelsen werden immer größer durch die extrem
starke Brandung,im Hintergrund kann man übrigens bei guter Sicht die
Vulkankrater des Timanfaya - Gebirges sehen
Bilderbuch Lanzarote